Nach dem Tod ihres Mannes wollte die alte Dame eigentlich nur das gemeinsame Sparbuch auf sich umschreiben lassen. Doch in der Commerzbank-Filiale wurde sie durch die Filialleiterin in ein Beratungsgespräch verwickelt, an dessen Ende sie einwilligte, ihren bestehenden offenen Immobilienfonds aufzulösen und das Geld in den neuen Commerzbank Dachfonds Premium Management Immobilien zu investierten. Der Dachfonds sei besser, weil er in mehrere offene Immobilienfonds investiere. Aber bereits zu diesem Zeitpunkt hatten bereits mehrere Unterfonds des Dachfonds große Probleme. Die Rentnerin vertraute allerdings der Bankberaterin, löste den bestehenden Fonds auf und kaufte von dem gesamten Geld Anteile des neuen riskanteren Dachfonds. An Provision kassierte die Bank dafür über 1500 Euro.
Im September wurde die Rentnerin dann durch einen Anruf auf Anrufbeantworter davon informiert, dass der Dachfonds kurz vor der Schließung stünde. Doch dieser Anruf erreichte die Dame erst am nächsten Tag. Ihre sodann sofort erteilte Verkaufsorder konnte nicht mehr ausgeführt werden. Drei Tage darauf bekam sie von der Commerzbank kurz und knapp in einem Brief mitgeteilt „Es konnte leider keine Ausführung mehr vorgenommen werden. Daher bleibt alles so, wie es war.“
„Alles wie es war“ bleibt es aber nicht für die 80-jährige Anlegerin. Sie kommt nur noch an das Geld, wenn sie ihre Anteile an der Börse verkauft. Aber das hätte zum damaligen Zeitpunkt mehr als 12000 Euro Verlust bedeutet.
Auf die Frage, warum die Commerzbank der Kundin einen Dachfonds empfohlen hat, in dem verschieden Unterfonds bereits geschlossen waren, hüllte man sich seitens der Bank in Schweigen.
Mitgeteilt durch Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller, Wiesbaden
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