Mit „Alpha“ werden diejenigen Renditen eines Investments bezeichnet, welche aufgrund des Anlagemanagement erzielt werden und daher unabhängig von der allgemeinen Entwicklung der Aktienmärkte zustande kommen.
Das Gegenteil hiervon ist derjenige Teil der Rendite, welcher nur auf der allgemeinen Performance des Aktienmarktes beruht und damit gerade nicht auf das Anlagemanagement zurückzuführen ist. Dieser Teil wird „Beta“ genannt.
Bei dem Alpha-Express Zertifikat auf ML Europe 1 ER / DAX von Merrill Lynch, WKN A0JW90, handelt es sich um ein Zertifikat für eine so genannte marktneutrale Anlagestrategie, welches das Beta ausschaltet und sich nur auf das Alpha verlässt. Der Anleger setzt dabei darauf, dass der ML-Europe-1-Index von Merrill Lynch den DAX in seiner Entwicklung schlägt. Hierbei ist es unerheblich, ob beide Indizes fallen oder steigen, oder sich gar nicht bewegen. Für den Anleger ist es einzig und allein entscheidend, dass der Index von Merrill Lynch sich besser entwickelt als der DAX. Geworben wurden mit Rendite von mindestens 7 %, wenn der ML-Europe-1-Index sich innerhalb von 4 Jahren und einem Monat besser entwickelt, sowie einer Möglichkeit der deutlichen Steigerung dieser Verzinsung, wenn in den ersten Jahren kein Kupon ausgeschüttet wird, sondern erst in den späteren Jahren oder der ML-Europe-1-Index sich deutlich besser als 7 % im Vergleich zum DAX entwickelt.
„Was den Anlegern dabei häufig nicht deutlich genug erklärt wurde, war die Tatsache, dass es faktisch nicht auf die Entwicklung der ML-Europe-1-Index zum DAX über die gesamten 4 Jahre und einem Monat ankommt, sondern nur auf das Verhältnis der beiden zueinander an einem von vier Beobachtungstagen.“, erklärt der Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, Herr Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller.
Merrill Lynch warb damit, dass bei historischer Betrachtung das Zertifikat in 100 % der Fälle bereits nach einem Jahr mindestens einem von 9,3 % an den Anleger zurückgezahlt worden wäre.
„Was leider vergessen wurde den Anlegern gegenüber zu erwähnen, war die Tatsache, dass der Index sich inzwischen durch deutlich schlechtere entwickelt hatte und aus der historischen Betrachtung keineswegs auf eine positive Entwicklung in Zukunft geschlossen werden konnte.“, erklärt der Inhaber der Rechtsanwaltskanzlei Cäsar-Preller in Wiesbaden. „Genauso wenig wurde den Anlegern das bestehende Verlustrisiko deutlich gemacht, dass sich ergibt, wenn der ML-Europe-1-Index sich über die gesamten 49 Monate schlechter entwickelt als der DAX.“
So kam es dann auch, dass die hoffnungsfrohen Anleger am Ende der Laufzeit nicht nur ohne Rendite dastanden, sondern rund 30 % Verlust erlitten hatten. Die vermeintlich sichere Anlage mit einer hohen Rendite hatte sich zu einem Verlustgeschäft erlitten, bei dem vielfach die Anleger um ihr hart erspartes Geld gebracht wurden.
Für viele Anleger stellt sich nun im Nachhinein die Frage, wie es soweit kommen konnte und wer für den entstanden Schaden aufkommt. Die Anleger selber waren davon ausgegangen, dass sie eine sichere Anlage getätigt haben und ihrem eingesetzten Kapital nichts passieren kann.
„Anleger sollten unbedingt einen spezialisierten Anwalt aufsuchen und prüfen lassen, ob ihnen Ansprüche gegen Bank oder Vermittler zustehen.“, empfiehlt Herr Rechtsanwalt Cäsar-Preller. „Vorliegend handelt es sich um nichts anderes als eine Wette auf den Verlauf zweier Indizes und keineswegs um die sichere Kapitalanlage, als die das Zertifikat vielfach verkauft wurde!“
Das Team der Rechtsanwaltskanzlei Cäsar-Preller steht geschädigten Anlegern mit seinen mehr als 15 Jahren Erfahrung im Anlegerschutz gerne zur Seite und prüft umfassend ihre Ansprüche.
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