Die MS „Deutschland“ ist vielen Menschen bekannt. In den ZDF-Serien „Das Traumschiff“ und „Kreuzfahrt ins Glück“ diente das Schiff als Drehort. Die Zukunft des 1998 in Betrieb genommenen Kreuzfahrtschiffs ist nun allerdings ungewiss. Die MS „Deutschland“-Beteiligungsgesellschaft stellte nach vielen Spekulationen einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung, darüber informiert der Wiesbadener Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Joachim Cäsar-Preller.
Das Schleswig-Holsteiner Amtsgericht Eutin bearbeitet den Insolvenzfall der MS „Deutschland“-Beteiligungsgesellschaft. Insgesamt hat die Gesellschaft rund 56 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Davon sind ungefähr 50 Millionen Euro Anleiheschulden, erläutert der Rechtsanwalt Cäsar-Preller.
Der gegenwärtige Sachverwalter gab sich zur Lage des „Traumschiffs“ optimistisch und glaubt, dass die schwierige Lage längerfristig zu bewältigen sei. Auch wenn die „Deutschland“ mit knapp 300 Kabinen ein kleines Kreuzfahrtschiff sei, sehe Günther in den Kreuzfahrtriesen keine Konkurrenz. Die Buchungslage für 2015 sei, nach Aussagen der Reederei, gut. Das Publikum der „Deutschland“ schätze die Intimität. Das Schiff sei außerdem kein Mainstreamprodukt, sondern etwas „Besonderes“.
Geplante Reisen der „Deutschland“ sollen auf jeden Fall stattfinden.
Darüber hinaus sind die Gehälter der Mitarbeiter vorerst gesichert und damit auch die Arbeitsplätze die Rund um das Schiff bestehen. Die 300 Mitarbeiter auf Land und See werden bis Ende Januar 2015 von der Agentur für Arbeit bezahlt.
Grundsätzlich gehört das Schiff der MS „Deutschland“-Beteiligungsgesellschaft. Diese hatte sich durch Mittelstandsanleihen finanziert. Nach eigenen Angaben wird die erste Aufgabe des Sachverwalters sein, die Finanzierung des anstehenden Werftaufenthalts zu sichern. Nur so könne das „Traumschiff“ Ende des Jahres 2014 auf die geplante Weltreise gehen. Weiterhin soll die Restrukturierung es möglich machen Altschulden loszuwerden um einen Neustart tätigen zu können.
Die Art der Finanzierung des Schiffes sei im Nachhinein gesehen ein Fehler gewesen. Man ist der Überzeugung, dass diese verändert werden müsse. Pro Jahr werden allein 2,5 bis 3 Millionen Euro Zinsen an die Anleger gezahlt. Der ursprüngliche Gedanke dahinter Anleihen zu vergeben war neues Kapital für das Schiff zu beschaffen. Die Idee kam von dem vorherigen Besitzer der „Deutschland“, dem Münchner Investor Aurelius. Anfang des Jahres 2014 verkaufte dieser das Kreuzfahrtschiff an die Callista Private Equity.
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