Viele Menschen haben in den vergangenen Jahrzehnten ihr Geld am grauen oder geregelten Kapitalmarkt verloren. In Deutschland alleine sollen im Jahr 2009 nach dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden 30 Milliarden Euro private Anlegergelder verloren gegangen sein. Dabei warnen Anlegerschutz-Kanzleien bereits seit Langem vor überhöhten Renditeversprechen, Steuermodellen, überhasteten Abschlüssen und vor allem vor Investitionen in Objekte, die man nie in Augenschein genommen hat, oder vor Anlagen, die man überhaupt nicht versteht. Am Finanzmarkt werden Produkte angeboten, die hochgradig intransparent sind, oder die Produkte generieren aufgrund von überhöhten Kosten und Provisionen selbst bei guter Marktentwicklung keine entsprechenden Renditen.
Es ist überdeutlich, dass die Regierung den Anlegerschutz per Gesetz verbessern muss. Aber nicht nur der Gesetzgeber und die Finanzbranche sind gefragt, sondern vor allem der Kunde selbst, der allzu oft nachlässig, uninformiert und vertrauensselig ist, meint Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller aus Wiesbaden.
Problematisch ist, dass die Beratung durch die Kreditinstitute grundsätzlich provisionsorientiert ist und die Anlageberater in Banken oder sonstigen Vermittlungsorganisationen darauf getrimmt sind, kurzfristige Erfolge zu erzielen, wobei die Anlageinteressen der Anleger nicht im Vordergrund stehen. So kam es, dass eigentlich risikoscheue Anleger durch Fehl- und Falschberatung hoch riskante Papiere, Beteiligungen oder Immobilien erwarben. Oftmals dienten diese Geldanlagen der Altersvorsorge, was die Sache umso schlimmer macht.
Spezialisierte Rechtsanwaltskanzleien haben es sich zur Aufgabe gemacht, durch außergerichtliche Verhandlungen mit den Banken und gegebenenfalls den Abschluss eines Vergleiches dieses verloren gegangene Geld ganz oder teilweise zurückzuholen. Auch im Falle einer Klage gegen die Bank kommt die sich verbraucherfreundlich entwickelnde Rechtsprechung den Anlegern zugute. Gerade erst hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entschieden, dass zum Beispiel geschlossene Immobilienfonds hoch riskante Anlagen sind und somit für sicherheitsorientierte Anleger definitiv nichts sind.
Die Finanzkrise, bei der die deutschen Anleger Milliarden verloren haben, hat zumindest das Bewusstsein für das Thema „Fehlgeschlagene Kapitalanlagen“ geschärft. Fehlentwicklungen wie bei den Schrottimmobilien oder bei den Zertifikaten, wie zum Beispiel den Lehman-Papieren, werden endlich öffentlich wahrgenommen.
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