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Viel wurde diskutiert, jetzt kennt man Zahlen: Rund 244.000 Haushalte in den 20 größten deutschen Städten haben Google aufgefordert, ihre Wohnhäuser in den Panorama-Ansichten unkenntlich zu machen. Das bedeutet, dass nur ca. 3 Prozent der Betroffenen etwas dagegen haben, dass ihre Häuser in Internet-Detailaufnahmen erscheinen. In einer Emnid-Umfrage im August gaben noch 52 Prozent an, gegen die Abbildungen ihres Wohnhauses bei Street View zu sein. Auf das ganze Land hochgerechnet sind 3 Prozent aber mehr als eine Million Haushalte, betonen Datenschützer. Es bleibe abzuwarten, wie sich die verbleibenden 32 Millionen Haushalte verhielten. Das wäre die „kritische Masse“.
Google wird jetzt jeden einzelnen Antrag prüfen und sodann per Hand die Abbildung von jedem Haus auf mehrere Bildern digital „verwischen“.
Die bisherigen Widersprüche bedeuten allerdings, dass Googles Straßenpanorama in Deutschland einige Lücken aufweisen wird. Denn auch wenn nur ein einziger Bewohner eines Hauses widerspricht, wird das komplette Haus dauerhaft „verwischt“. Ein Rückgängigmachen gibt es dann nicht mehr.
Deutschland sei laut Google bereits komplett abfotografiert. Wo genau und wie viele Gebäude unkenntlich gemacht werden, kann Google nicht sagen. Die Flut von Briefen und Online-Post sowie die Trennung zwischen den tatsächlichen Anträgen und Anfragen zu anderen Themen konnte Google nur durch die Einstellung von 200 weiteren Mitarbeitern bewältigen.
Datenschützer und Bundesregierung betonen indessen, dass die über 244.000 Widersprüche nicht so einfach vom Tisch zu fegen seien. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU): „Wir haben mit einer sechsstelligen Zahl gerechnet und diese Erwartung ist eingetroffen“. Aigner hatte in den vergangenen Monaten besonders aktiv die Gefahr einer Verletzung der Privatsphäre bei einer Installierung des Street-View-Dienstes geschildert. Ihrer Meinung nach wird es auf dem Land mehr Widersprüche geben als in den Städten.
Mitgeteilt durch Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller, Wiesbaden
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