Lappen weg? MPU fällig? So bestehen Sie den Test

Wenn das Flensburger Punktekonto für Verkehrsverstöße mit 8 Punkten voll ist, ist der Führerschein erst einmal weg. Das kann auch schon passieren, wenn man unter Alkohol- oder Drogeneinfluss beim Führen eines Kraftfahrzeuges erwischt wird. Wie man die dann fällige Medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) am besten angeht, erklärt Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller aus Wiesbaden.

Dass die MPU kein Spaziergang wird, belegen Zahlen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt): Hiernach sind die Durchfallquoten hoch, denn im Jahre 2013 wurden 36 % der Teilnehmer als ungeeignet und 7 % als nachschulungsfähig bewertet, nur 57 % der Prüflinge wurde die Befähigung zum Führen eines Kraftfahrzeuges bescheinigt, so Cäsar-Preller. Diese Ergebnisse machen deutlich, dass man eine MPU seriös angehen und vorbereiten muss. Zur Vorbereitung auf eine MPU werden zahlreiche Kurse angeboten, über welche man sich auf kostenlosen Info-Veranstaltungen bei Straßenverkehrsämtern bzw. Prüfinstitutionen informieren kann.

Die konkrete Ausgestaltung der Vorbereitung hängt vom jeweiligen Einzelfall ab, teilweise können sogar Therapien, wie beispielsweise eine Suchttherapie erforderlich sein, was in einem zunächst unverbindlichen Gespräch mit einem Verkehrspsychologen erörtert werden sollte, rät Cäsar-Preller.

Wichtig ist bei einer Vorbereitung auf eine MPU insbesondere, dass man einen seriösen Anbieter eines Vorbereitungskurses aufsucht, welcher sich in der Vorbereitungsphase mit der Ursache für den Verlust der Fahrerlaubnis auseinandersetzt. Bei der Vorbereitung können je nach Einzelfall Einzel- oder auch Gruppensitzungen stattfinden, wobei Einzelsitzungen regelmäßig zwischen 10 bis 15 Stunden und Gruppensitzungen bis zu 40 Stunden in Anspruch nehmen können, so Cäsar-Preller. In den Sitzungen wird es darum gehen, Ursachen für den Entzug der Fahrerlaubnis und die eigenen Gewohnheiten hinsichtlich Alkohol- bzw. Drogenkonsum herauszuarbeiten und dauerhafte Lösungen zu finden.

In jedem Fall ist aufgrund der herausragenden Bedeutung des Führerscheins fürs tägliche Leben eine Vorbereitung für die MPU nötig, weil die Chancen, eine solche ohne Vorbereitung zu bestehen, gering sind.