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Manchen Kapitalanleger haben die Praktiken der Banken, die in den vergangen zwei Jahren hinsichtlich Kreditverbriefungen bekannt wurden, sein Vermögen gekostet. Vor allem ist auch schlimm, dass solche Praktiken unter den Augen der Finanzaufsicht stattfanden und sogar von der alten CDU/CSU-SPD Koalition ermöglicht wurden.
Sucht man hierfür die Ursachen, so stößt man unter anderem auch auf die Wertpapierhandelsbögen der Banken, die aufgrund gesetzlicher Vorschriften zu jedem Depot zu erstellen sind und die dem Verbraucherschutz dienen sollen. Die Wahrheit sieht aber ganz anders aus: Im Kapital-Anlagebogen der Deutschen Bank von 2008 wurden unter der Risikoklasse 2 (Produkte mit niedrigem Risiko) auch Zertifikate und strukturierte Anleihen aufgeführt, Produkte, mit erheblichem Risiko, die zu den oben erwähnten Problemen maßgeblich beigetragen haben. Unter Risikoklasse 3 werden unter anderem Aktienanleihen und sonstige Anlagestrategien auf Standardaktien aufgeführt.
Auch das von der Anlegerin gewählte HVB Relax Express Zertifikat war keine sichere Anlage. Die regelmäßige Zinszahlung und die volle Rückzahlung des Anlagebetrages am Ende hängen davon ab, dass ein zugrunde gelegter Aktienkorb nicht mehr als die Hälfte seines Kurswertes einbüßt. Genau das ist aber passiert. Das vermeintliche Zinsschnäppchen verwandelte sich in eine Beteiligung am Aktienmarkt. Dort hatte die Rentnerin gewiss nicht anlegen wollen.
Hierzu wurde ein interessanter Fall bekannt: Eine Anlegerin hatte mit ihrem Investment Rentenfonds Pioneer Investments Total Return (Risikoklasse2) in einem Jahr mehr als 35 Prozent Verlust erlitten. Offenbar war die Performance des Fonds durch den Einsatz von Derivaten „aufgemotzt“ worden, um die Attraktivität für den Kunden zu erhöhen.
Es scheint mit dem ganzen System der Erfassungsbögen und damit dem Verbraucherschutz bei Finanzanlagen etwas Grundlegendes nicht in Ordnung zu sein, wenn man nicht mehr darauf vertrauen kann, mit einer Kapitalanlage in Risikoklasse 2 keine oder nur geringe Verluste zu erleiden. Die Banken haben ganz offensichtlich immer noch nicht begriffen, welchen Vertrauensverlust sie bei den Verbrauchern angerichtet haben. So mancher Anleger ist nun noch misstrauischer als schon zuvor.
Mitgeteilt durch Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller, Wiesbaden

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