Die Bedeutung der Patientenaufklärung durch den Arzt kristallisiert sich insbesondere dann heraus, wenn sich schon im Prozess durch Sachverständigengutachten herausgestellt hat, dass die Indikation der ärztlichen Maßnahme zutreffend war und die Operation an sich ordnungsgemäß verlief. Oft wird dann eine nichtordnungsgemäße Aufklärung als Hilfsargumentation herangezogen. Die beachtliche Folgen für den Arzt nach sich ziehen kann, sagt Daniela Fisch, Rechtsanwältin aus Wiesbaden.
Folgen einer nicht ordnungsgemäßen Aufklärung
Hat der Arzt den Patienten nicht ordnungsgemäß aufgeklärt, dann liegt rechtlich gesehen keine wirksame Einwilligung des Patienten in die Behandlung vor. Dadurch wird sie rechtswidrig. Dabei ist es unerheblich, ob der Eingriff fachgerecht durchgeführt wurde oder der Patient einen materiellen Schaden erlitten hat. Es liegt dann eine Verletzung der Autonomie und der körperlichen Integrität des Patienten vor. Erklärt Daniela Fisch, Anwältin aus Wiesbaden. Der Arzt ist dann zur Zahlung von Schmerzensgeld verpflichtet.
Wer muss den Aufklärungsfehler beweisen?
Wie Ihnen Daniela Fisch, Anwältin aus Wiesbaden in einem persönlichen Gespräch gerne näher erläutert, muss der Arzt vor Gericht darlegen und beweisen, dass er seinen Patienten ordnungsgemäß über Art, Umfang, Durchführung, zu erwartende Risiken und Folgen, die Notwendigkeit, Dringlichkeit, Eignung und Erfolgsaussichten der jeweiligen ärztlichen Maßnahme sowie über mögliche gleichermaßen indizierte Alternativen aufgeklärt hat. Die Anwältin aus Wiesbaden weist darauf hin, dass es daher für jeden Arzt unerlässlich ist, die Aufklärung schriftlich so präzise wie möglich zu dokumentieren. Fehlen schriftliche Aufzeichnungen kann er sich zwar auf die sog. hypothetische Einwilligung des Patienten in die Behandlung berufen, also geltend machen, dass sich der Patient auch bei ordnungsgemäßer Aufklärung für die Behandlung entschieden hätte. Dies wird den Arzt jedoch meistens nicht von seiner Haftung befreien, da der Patient dies schon damit entkräften kann, dass er vorgibt, dass er sich in diesem Fall in Konflikt befunden hätte, ob er zustimmen soll oder nicht.
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