Zunächst gelten für das Dressieren eines Tieres drei unerlässliche Voraussetzungen: 1. Das Tier muss grundsätzlich in der Lage sein, das entsprechende Kommando auszuführen. 2. Das Kommando muss vom Tier verstanden werden. 3. Das Tier muss prinzipiell bereit sein, seinem Halter zu gehorchen. An diesem dritten Punkt scheitert zum Beispiel die Dressur von Katzen.
Bei der Erziehung ist die sanfte Methode auf jeden Fall zu bevorzugen, also bitte keine Bestrafung, wenn nicht gehorcht wird! Man spricht heute auch oft von sogenannten „Flüsterern“, was ganz einfach bedeutet, dass man das Tier nicht gedankenlos anbrüllt, sondern sich in das Tier hineindenkt. Man hat nämlich festgestellt, dass sich mit diesen modernen, sanften Erziehungsmethoden viel leichter Erfolge erzielen lassen, als auf die harte Tour. Allgemein hat sich bewährt: Durch Lob und kleine Leckerbissen belohnt man gewünschtes Verhalten, während unerwünschtes Verhalten einfach ignoriert wird.
Besitzer von Hundewelpen sollten hinsichtlich Stubenreinheit beachten: Bei so jungen Hunden ist der Reflex, sich bei einem drängenden Bedürfnis laut zu melden, noch nicht ausgebildet. Deshalb sollte man folgende bewährte Methode anwenden: Wenn der Kleine sich breit hinstellt, also Anstalten macht, sich zu lösen, wird er behutsam ergriffen. Daraufhin stoppt er sein Verlangen meist. Man trägt ihn sanft hinaus und setzt ihn dorthin, wo das Ereignis erwünscht ist. Natürlich kann es dann noch etwas dauern, aber meist geschieht das Unvermeidliche. Danach sollte man das Tier loben, streicheln und mit einem Leckerli belohnen. So kann es begreifen, dass das Herrchen nur dann zufrieden ist, wenn das Geschäft draußen erledigt wird. Eine Zeit lang galt der überlieferte Unsinn, einen jungen Hund mit der Schnauze in seine Hinterlassenschaft zu tunken, aber das bringt nachweislich keinen Erfolg, sondern verunsichert und verwirrt das Tier. Es verknüpft das Lösen künftig mit einer Strafe.
Wenn Hunde unter krankhafter Trennungsangst leiden, wird manchmal ein relativ kleiner Zimmerkäfig, auch Zimmerkennel genannt, verwendet. Man sperrt sie in den Kleinkäfig, damit sie in ihrer Angst nicht die Wohnung verwüsten, sobald man sie alleine lässt. Das ist aber ein grausamer Fehler – gegen eine solche Tierquälerei ist die Prügelstrafe noch harmlos. Denn Junghunde, die von ihrem Rudel getrennt werden, geraten in Todesangst, weil sie in freier Natur verloren wären. Auf keinen Fall sollte man seinem Tier das antun. Nur ganz langsam kann man sie an das Alleinsein gewöhnen und zunächst nur ganz kurz die Wohnung verlassen und dann die Zeiten sehr langsam steigern. Nur mit viel Geduld und Einfühlen in das Tier wird eine Dressur dauerhaft gelingen. Zwangsmethoden schaden langfristig weit mehr als sie kurzfristig vermeintlich nützen.
Mitgeteilt durch Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller, Wiesbaden
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