Seit 2011 galt für den Schweizer Franken ein Mindestkurs von 1,20 €, bis die Schweizerische Nationalbank (SNB) jenen Mindestkurs am 15. Januar vollkommen unvermittelt aufgab. „Seit Aufhebung eines Mindestkurses zum Euro erfuhr der Schweizer Franken eine erhebliche Aufwertung, was europaweit Verbraucher, Kreditnehmer sowie auch Unternehmen erheblich belastete.“, sagt Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller aus Wiesbaden.
Viele Schweizer Firmen planenbereits Entlassungen, Kurzarbeit oder Gehaltskürzungen. Experten rechnen auch mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent.
„Die SNB versucht nun, eine weitere Aufwertung vom Schweizer Franken zu stoppen.“, so Cäsar-Preller. Hierzu kauft sie weitere Euro-Reserven auf und interveniert am Aktienmarkt – sogar stärker als vor Aufhebung eines Mindestkurses. Im Januar stiegen laut SNB Währungsreserven um etwa 3 Milliarden Franken auf nunmehr 495 Milliarden Franken, wobei es sich bei jenen Zahlen um ein Saldo von Aktienankäufen sowie einer Franken-Aufwertung nach Freigabe handelt, was tatsächliche Reserven verringert.
„Schätzungen zufolge kaufte die SNB Wertpapiere im Wert von etwa 57 Milliarden Franken zu.“, so Rechtsanwalt Cäsar-Preller. Für tatsächliche Interventionen an Devisenmärkten muss man nun nämlich erheblich höhere Reserven als vor Aufhebung eines Mindestwechselkurses bereithalten.
Übrigens plant iPhone-Hersteller Apple zur Finanzierung von Aktienrückkäufen, erstmals Anleihen in Schweizer Franken aufzulegen, wie Gerüchte vermuten lassen.
Es bleibt abzuwarten, welche weitere Entwicklung der Schweizer Franken künftig nimmt.
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