Anleger, die ihr gutes Geld in offenen Immobilienfonds wie SEB Immoinvest, Morgan Stanley P2, Degi Europa, Degi International, Kanam Grundinvest , CS Euroreal oder AXA Immoselect investiert haben, realisieren mit Schrecken eine ernüchternde Entwicklung: Der Werteabbau der Fonds schreitet galoppmäßig voran, da derzeit wohl eher die attraktiveren Gebäude verkauft werden – teils unter Verkehrswert – und für weitere Auszahlungen demnächst die Verkaufsoptionen fehlen.
Joachim Cäsar-Preller, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht in Wiesbaden hatte am 23. Januar wie viele Anleger ebenso das Handelsblatt studiert undhier über eine Untersuchung der Verbandes der Immobiliensachverständigen (BIIS) gestaunt: Demnach sinkt die Portfolio-Qualität der Fonds, die sich in Abwicklung befinden, derzeit rasant. Konsequenz für die entsetzten Anleger: Wird ein Gebäude unter Verkehrswert verkauft, dann ist das sofort ein Minus, weil der Anteilswert durch schlechtere Bewertungen des Fonds-Portfolio zwangsläufig sinkt. Der Geldjonglage wird bei den in Abwicklung befindlichen Fonds kein Riegel vorgeschoben – normalerweise dürfen Immobilien offener Fonds nicht unter Verkehrswert verkauft werden. Auch auf diesen Prospekthinweis hatten sich zig Tausende Anleger verlassen, ohne auf das Insolvenzrisiko hingewiesen worden zu sein. Cäsar-Preller: „Natürlich haben die Anleger gefragt, ob die Immobilien unter Preis verkauft werden dürfen! Nutzt ihnen halt nichts
Für die Anleger bedeutet das, so Cäsar-Preller: „Die verlieren sowieso, egal ob sie ihre Anteile behalten oder jetzt an der Börse verkaufen – eine andere Möglichkeit der Kapitalsicherhung besteht de facto nur darin, eine Rückabwicklung der Beteiligung zu erreichen und die Berater auf Schadensersatz zu verklagen, falls Prospektfehler vorliegen oder falsch beraten wurde!“
Der Wiesbadener Immobilienfonds-Experte rät seinen Mandanten, nicht länger zu warten und nicht weiter auf eine positive Entwicklung zu hoffen: „Die Sahnestücke sind verkauft und für das Knäckebrot zahlt bald niemand mehr!“ Cäsar-Preller zweifelt daran, dass Fonds wie CS Euroreal bis zum Ende der Abwicklungsfrist in 2017 so wirtschaften, dass es im Lager der Anleger Grund zur Freude gibt: „Dafür spricht wirklich nichts…!“
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