Dass in Bonn am Firmensitz der Solarworld AG aktuell die Sonne nicht mehr so richtig scheint liegt nicht an der winterlichen Jahreszeit, sondern eher daran, dass die chinesische Konkurrenz dem deutschen Solarriesen immer mehr zu schaffen macht. Solarworld, einst Vorzeigeunternehmen am Wachstumsmarkt Solarenergie gerät zunehmend in Schwierigkeiten. Mitte Januar 2013 gab es ein historisches Tief für die Aktie , die heute 98 % unter ihrem Höchststand gehandelt wird. Die Anleger und Gläubiger werden derzeit auf eine Verzichtslinie eingeschworen, denn was das Unternehmen heute mehr denn je braucht ist Zeit, damit man nicht letzten Endes doch nicht noch ein Opfer des chinesischen Preisdumpings wird.
Joachim Cäsar-Preller, Fachanwalt für Bank und Kapitalmarktrecht in Wiesbaden, hat schon erste Kontakte zu besorgten Solarworld-Anlegern. Er sieht in der aktuellen Situation aber noch keinen Grund, in Panik zu verfallen oder rechtliche Schritte einzuleiten: „Ab und an muss man sich als Anleger auch mal dem Risiko eines Anlageverlustes stellen. Die aktuelle Kursentwicklung ist eine Momentaufnahme und bei aller Brisanz noch kein Totalverlust!“
Trotzdem empfiehlt er Anlegern, zumindest für Klarheit zu sorgen und die damalige Vermittlung der Aktien auf einen rechtlichen richtigen Ablauf zu überprüfen: „Wurden Solarworld-Aktien als quasi mündelsichere Anlage und Altersvorsorgeersatz verkauft, dann kann man unter Umständen Schadensersatzforderungen erwägen!“ Im aktuellen Fall sieht der Wiesbadener Experte allerdings keinen akuten Handlungsbedarf : „Dazu ist die Lage einfach zu unübersichtlich!“
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