In Krisenzeiten tummeln sich Tausende dubioser Firmen auf dem Kapitalmarkt, die alle das gleiche Interesse haben: Ahnungslosen Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. „Dabei lassen sich Abzocker relativ leicht erkennen“, so Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller, Spezialist für Anlegerschutz aus Wiesbaden. Hier seine Tipps:
- Der Erstkontakt findet häufig ohne vorherige Ankündigung über das Telefon oder an der Haustür statt. Auch über E-Mail können unangeforderte Angebote ins Haus flattern. Dies nennt man „Kaltakquise“ und ist eigentlich gesetzlich untersagt, wovon sich unseriöse Finanzberater jedoch nicht abschrecken lassen. Der Erstkontakt hat den Zweck, zunächst einmal einen Termin mit dem potenziellen Kunden in dessen Wohnung zu vereinbaren. Psychologisch geschulte Verkäufer setzen dort dann alles daran, eine Unterschrift unter einen Vertrag zu bekommen.
- Manchmal berufen sich Anrufer auf eine Empfehlung von Verwandten, Bekannten oder Freunden. Das Beste ist hier, sofort aufzulegen. Denn mithilfe dieser „Bekanntenmasche“ soll Vertrauen erweckt werden, jedoch ist dies noch lange kein Anhaltspunkt dafür, dass die Geldanlage seriös ist. Die als „Türöffner“ benutzten Personen wissen oft gar nicht, dass ihr Name für einen Akquiseversuch verwendet wird.
- Skeptisch werden sollte man auch, wenn mit Superrenditen geworben wird, denn diese sind immer mit hohen Risiken verbunden. Dessen ungeachtet versprechen unseriöse Finanzverkäufer fast immer hohe Renditen ohne Risiko, natürlich nur mündlich und nicht schriftlich, um nicht dafür haften zu müssen. Man sollte versprochene Renditen deshalb immer mit denen von Bundeswertpapieren vergleichen. Liegen die angekündigten Profite deutlich höher, deutet dies auf nicht unerhebliche Risiken hin.
- Sehr beliebt ist auch die Masche, vorhandene Geldanlagen schlecht zu machen. Das gilt besonders für Lebensversicherungen. Die „Finanzberater“ schlagen dann dem Kunden vor, ihre alten Verträge zu kündigen, damit das Geld zum Abschluss des neuen Vertrages zur Verfügung steht.
- Auch schwärmen Abzocker immer wieder von enormen Steuervorteilen für den Kunden. Aber man sollte grundsätzlich eine Anlageentscheidung nie von einer möglichen Steuerersparnis abhängig machen.
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